Im Buddhismus werden Menschen, die auf Grund Ihrer eigenen Meditationserfahrung und Ihres Wissens andere auf dem Weg der Selbsterkenntnis begleiten können “KALYANA-MITA” genannt.
Diese Begleitung ist weniger eine Lehrer-Schüler Beziehung im gewohnten Sinn, sondern eine Beziehung in der auf partnerschaftlicher Ebene Anleitungen und fortlaufende Begleitung gegeben werden.
Vertrauen, Empathie und zwischenmenschliche Kompetenz bilden die Basis dieser Beziehung. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass eigene Meditationsergebnisse und Mitgefühl die Grundvoraussetzungen sind, andere auf diesem Weg zu begleiten.
Diese Aufgabe kann genauso von weltlich lebenden LehrerInnen ausgeübt werden und nicht nur von ordinierten Nonnen und Mönchen. Die weltlichen LehrerInnen (Laien) sind Menschen wie Du und ich, die den Lebensweg mit Vipassana gehen, mit ihren Familien leben, ihrer Arbeit nachgehen und in der Gesellschaft integriert sind. Die weltlichen LehrerInnen, die zum Unterricht ausgebildet sind, sind nicht Buddhisten 2. Klasse, sondern genauso vollwertig wie die in Klöstern lebenden Nonnen und Mönche. Im Gegensatz zur westlich autoritären Mentalität in spirituellen Angelegenheiten haben im ursprünglichen Buddhismus Nonnen und Mönche kein “Erleuchtungsmonopol”. Erkenntnis, Erleuchtung und deren Vermittlung sind bei Begeisterung, Vertrauen, entsprechend konstanter Bemühung und Praxis für jeden Menschen, unabhängig von der eigenen Lebensgestaltung gleichwertig möglich. Die Grundvoraussetzung Vipassana zu unterrichten ist die Selbsterfahrung ganz bestimmter Geisteszustände, die sich durch die Praxis ergeben und der empathische Umgang mit all jenen die praktizieren.